Dienstag, 11. Dezember 2012

The Expendables 2 – UK-Import (Blu Ray)



The Expendables 2 – UK-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Story (2,5 P + 0,5 P “Arnie-Bonus”)
Okay…es gibt ein paar gute und wenige sehr gute Actionfilme und es gibt sehr viele schlechte. The Expendables 2 ist weder das eine noch das andere. Bei Zeiten ist er verdammt cool, rockt ohne Ende und hinterlässt einen entsprechend guten Eindruck. Besonders der Anfang ist hier zu erwähnen. Dieser ist so übertrieben, herrlich selbstironisch, blutig, bescheuert und hat den ersten Schwarzenegger-Auftritt im Gepäck, so dass diese 10-15 Minuten im Flug vergehen und in einer nach der anderen Explosion geradewegs verdampfen.
Danach verliert der Film, genau wie sein Vorgänger stark an Dampft und dümpelt auffallend viel vor sich hin. Zwar gibt es immer wieder ein paar solide, aber auch nicht umwerfende Actionszenen zu sehen, so dass der Zuschauer bei der Stange gehalten wird. Die Highlights in dieser Zeit sind zweifelsohne die fantastisch schrägen Auftritte von Van Damme, sowie die Anspielungen und Homagen an Klassiker à la Total Recall, The Terminator, Chuck Norris´ Kultstatus, Dolph Lundgren´s Universitäts Studium, etc.
Leider muss man sagen, können diese wenigen, sehr guten Szenen oder Dialoge nicht über die zum Teil auffällig schlechten Szenenentwicklungen und das im gesamten miserable Storytelling hinwegtäuschen. Besonders zum Ende hin wirkt alles extrem gehackstückt und wie mit einer Machete und Tesa-Film zusammengeschnitten. Auf Anschlussfehler, Filmfehler, Logiklöcher und andere Dämlichkeiten oder überflüssige Elemente (und davon gibt es sehr, sehr viele), die den Erzählfluss stören gehe ich an dieser Stelle nicht ausführlich ein. Dass man bei einem Film, wie Expendables 1 und 2 nicht auf Realismus hoffen oder auf viele Dummheiten achten sollte ist selbstverständlich, jedoch erwarte ich auch hier, dass ein Mindestmaß an logischem, flüssigem Auffbau und Szenenwechseln gegeben ist – mit Schrecken muss man feststellen, dass wohl Einiges auf dem Boden des Schneideraums gelandet ist, welches besser mit ein paar überflüssigen Szenen von Liam Hemsworth ausgetauscht worden wäre.
Aber es gibt ja noch das Ende. Hier dreht Expendables 2 wieder gewaltig auf, Arnie und Bruce legen ein Smart-Massaker sondersgleichen aufs Parkett, dumme One-Liner werden im Sekundentakt rausgehauen, Chuck Norris ballert auch noch ein paar Mal in die Runde, Lundgren stöhnt wieder „Maggots“ und Stallone und Van Damme prügeln sich oldscholl die Scheisse auf dem Leib – so soll es sein, dann kann man auch über die nur mittelmäßig inszenierte Action hinwegsehen.
Fazit: Sehr durchwachsener Actionfilm mit zum Teil recht derben und blutigen Momenten, einem genialen Anfang, sehr schwachem Mittelteil, brachialem Ende, fantastisch aufgelegten Altstars, ohne die der Film mehr oder minder für die Tonne wäre und einem durch Abwesenheit glänzenden Jet Li – ich habe die ganze Zeit drauf gewartet, dass der kleine Mann zum Ende nochmals ordentlich zulangt; schade!
Nicht besser als der erste Teil, aber auch nicht wirklich schlechter.

Bild (2,5 P):
Eins vorab. Ich bin kein Kornhasser und mag ein entsprechend natürliches oder auch raues Bild, aber Expendables 2 ist schon eine klare Enttäuschung.
Das Bild hat seine guten bis sehr guten Momente, da brauchen wir uns nichts vormachen. Der Schwarzwert ist sehr gut und zum Teil wird eine fast perfekte Schärfe geboten und es stellt sich entsprechende Plastizität ein. Hier sind nicht nur Nahaufnahmen gemeint, auch viele Halbtotalen und Einstellungen aus der Distanz können super sein.
Die Farben sind schwer zu beschreiben. Es wurde recht viel mit Colorgrading gearbeitet, so dass alles recht kühl und blau wirkt. Über sehr vielen (!) Szenen schwebt ein auffallend starkes Rauschen, welches öfters noch mit einem feinen Staub oder Nebel in der Luft verschlimmert wird. In diesen Momenten macht das Bild einfach keinen Spaß. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich öfters (!) schlecht fokusierte Einstellungen samt Doppelkonturen einschleichen und das an sich ordentliche Bild unscharf und weich zeichnen. Und als Krönung der Abscheusslichkeiten wurden doch tatsächlich noch ungefähr ein halbes Dutzend Mal Rauschunterdrückungsfilter und Weichzeichner verwendet, welche deutlich sichtbar Gesichter verfremden.
Die Eröffnungssequenz ist sehr schön zu schauen, das Unheil nimmt ab der Barszene seinen Lauf und die Anzahl der guten Einstellungen nimmt zum Ende hin immer weiter ab.
Fazit: Sehr durchwachsenes Bild. Kornhasser werden im Dreieck springen und die BD verfluchen, aber auch andere Personen, die sich in solchen Dingen als tolerant bezeichnen, werden an ihre Grenzen stoßen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auch nur eine Person gibt, die dem Bild eine gute Qualität attestieren würde.

Sound (Engl. MA-Audio) (4 P):
Es handelt sich hier um einen 7.1 Mix, der an sich nicht viel verkehrt macht und als wirklich gut betrachtet werden kann. Es fehlt in meinen Augen aber einfach etwas an Abwechslung, Räumlichkeit durch Umgebungsgeräusche und dem letzten Aha-Erlebnis, welches meiner Meinung nach zu einem 7.1 Mix gehört.
Versteht mich nicht falsch. Es kracht an allen Ecken und Enden, die Präzision ist super, die Balance ebenfalls gut, der Tiefenbass hat ordentlich zu tun, die Nachbarn werden wieder Beschwerdebriefe schreiben und die Dialogwiedergabe ist astrein.
Es fehlt einfach die letzte Würze.

Extras (2,5 P):
Audiokommentar, Gag Reel, Deleted Scenes und zwei Videofeatures mit einer Gesamtlauflänge von ca. 35 Minuten.


3,0 von 5 - Story
2,5 von 5 - Bild 
4,0 von 5 - Sound
2,5 von 5 - Extras

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: The Expendables 2 – UK-Import


1 Kommentar:

  1. Also ich bin selten so gut unterhalten aus dem Kino gekommen wir hier.
    Realismus hin oder her, eher wenig Logik hier und da? War mir Wurscht.

    Das hier war Tom und Jerry für Erwachsene.
    Teil 2 macht alles besser was in Teil 1 fad war.
    (Abgesehen von Lundgrens "Warnschuss").

    Hier wird quasi in jeder Szene mit dem einem Auge gezwinkert und dem 80-90er Actionkino gehuldigt.
    Hemmungslose Überteibungen an der Grenze zur Parodie. Herrlich.

    Hier darf man nur den Unterhaltungswert betrachten.
    Das sind bei mir mal mindestens 4P.

    AntwortenLöschen