Freitag, 4. Januar 2013

Walk The Line – Extended Cut (Blu Ray)


 
Story (5 P):
Eins vorab: Der Extended Cut ist eher was für Fans des Films und/oder von Johnny Cash und dessen Musik. Diverse Musikeinlagen wurden hier verlängert und auch die ein oder andere Szene, die nicht unbedingt viel zur Story beiträgt wurde hier erweitert oder eingefügt. Dies bremst den Film im Mittelteil etwas aus und von daher könnte man objektiv einen halben Punkt abziehen – aus Fansicht (auch aus meiner) ist dies jedoch nicht tragisch.
Die normale Kinoversion ist leider nicht auf der Blu Ray vertreten, ist objektiv vom Pacing her aber besser und eher für Zuschauer geeignet, die nicht allzu viel auf die Musik von Johnny Cash geben und sich eher an der Story und dem Dramaturgischen erfreuen und dies zu schätzen wissen.
Walk The Line ist im Gesamten ein fantastisches Bio-Pic über eine der größten Musiklegenden und zeigt dessen Weg zum Ruhm auf. Insbesondere die Beziehung von Cash und Carter, sowie die Familienprobleme, die mit Cashs erster Ehefrau einhergehen werden hier in eine tragische Liebesgeschichte verpackt und mit viel Drama, etwas Trauma, genialer Musik, sehr viel Herz und Leidenschaft gewürzt. Ob sich in Realität alles so zugetragen hat ist mir herzlichst egal, denn vom Storytelling passt alles. Mehr als nur sehr gut ist jegliche Schauspielleistung, aber ganz besonders die von Joaquin Phoenix, der Mr. Cash hier einmalig und genial portraitiert. Wieso er für diese herausragende Leistung nicht den Oscar bekommen hat wird mir für immer unbegreiflich bleiben. Meiner Meinung nach hat sich mit dieser Tatsache die Academy ganz gewaltig selbst in den Fuß geschossen und mit eine der größten Fehlentscheidungen seit Bestehen begangen – so viel aber nur am Rande. Der Zuschauer ist regelrecht vor die Leinwand gefesselt, klebt an den Dialogen und der Schauspielleistung und kann nicht anders als mitfühlen.
Zweeinhalb Stunden vergehen wie im Flug, bieten großartige Unterhaltung, schöne Szenen am laufenden Bande, geniale Musik, viel Charme, Herz und Witz, fantastische Schauspieler, wunderschönes Setting, sehr gutes Storytelling, ein herzergreifendes Happy End und viele Anspielungen auf Cashs´ Lieder und Aufnahmen. Zweifelsohne ein Meisterwerk, dass man gesehen haben sollte.

Bild (4 P):
Auch eins vorab: Am Bild gibt es recht viel auszusetzen, wie ihr es gleich lesen werdet, jedoch sind die schlechten Momente nie von langer Dauer, meistens nur ein paar wenige Sekunden lang und hören sich tragischer an, als sie es eigentlich sind.
Der Schwarzwert ist nicht optimal, schwankt zwischen gut und sehr gut, sorgt jedoch öfters für einen flächendeckenden Detailverlust in dunklen Bildbereichen. Es herrscht ein schönes, natürliches und leichtes Filmkorn, welches sich jedoch ein paar wenige (!) Male in den Vordergrund drängt und die Schärfe, den Kontrast, sowie die Tiefenwirkung zu Nichte macht. In Nahaufnahmen brilliert das Bild, liefert meistens eine fantastische Schärfe samt guter Plastizität und feinen Details (Texturen, wie z.B. Hautporen, Stoffhemden, etc.) ab und kann als sehr gut betrachtet werden. Hin und wieder jedoch fällt der Schärfegrad auch spürbar ab, die Fokusarbeit wurde manchmal nicht optimal gewählt und somit wirkt das Bild in der ein oder anderen Einstellung verwaschen und kommt nicht über eine Dreier-Wertung hinaus – meistens sind davon Aufnahmen aus der Halbdistanz betroffen.
Das soll nun nicht heissen, dass das Bild in allen dunklen Einstellungen und Aufnahmen aus der Halbdistanz eher schlecht aussieht, lediglich, dass eben o.g. Negativaspekte größtenteils diese Momente betreffen, im Gesamten aber eine gute Qualität halten können. Die Farben sind gut, meistens sehr kräftig und natürlich, ein paar ganz wenige (!) Male jedoch entsteht der Eindruck, dass auch diese leicht verwaschen sind aufgrund mancher Beleuchtung haben Gesichttöne hin und wieder ein minimal gelblichen Touch.

Sound (Engl. MA-Audio) (5 P):
Hier lässt sich eigentlich nichts meckern. Die Dialogwiedergabe ist gut und während den normalen Szenen gibt es öfters ein paar subtile Umgebungsgeräusche zu hören, die für eine solide Räumlichkeit sorgen. Es sind die Musikeinlagen, in denen der Sound regelrecht aufblüht, ein Volumen und Druck an den Tag legt, dass man das Gefühl hat mittem im Publikum zu sitzen oder zu stehen. In eben diesen Szenen weitet sich das Klangfeld enorm, der Bass baut sich begleitend, unterschwellig aber trotzdem mächtig auf, die Feindetails sind atemberaubend und die Balance schlichtweg fantastisch – perfekt. Die Präzision ist außerdem durchweg auf sehr hohem Niveau und ein paar wenige Szenen, neben den Musikeinlagen, haben ebenfalls etwas Wumms im Gepäck – hier ist die Traktorszene gemeint.
Der englische Master Audio Track ist die einzige Wahl und kann mit der deutschen Synchro und der DTS-Spur keine Sekunde mithalten.

Extras (0,5 P):
Leider wurde die BD von allen Extras, bis auf den Audiokommentar befreit.


5,0 von 5 - Story
4,0 von 5 - Bild 
5,0 von 5 - Sound
0,5 von 5 - Extras

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Walk The Line – Extended Cut


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