Samstag, 9. März 2013

Premium Rush (Blu Ray)



Story (0,5 P):
Premium Rush heisst ab sofort Premium Flush! Premium Flush down the toilette! Und wie es sich für einen Film dieses Namens gehört ist er auch einfach nur Kacke – ein dicker, großer, stinkender Haufen Scheisse! Hier habe ich mich noch wortgewandt und kinderfreundlich ausgedrückt – möchte ich nur mal so erwähnt haben.
Dieser Streifen hat nichts, aber auch absolut garnichts Gutes, außer ein paar wenige, temporeich gefilmte Radrennpassagen. Alles andere, aber auch wirklich alles andere ist totaler Mist. In Minute 20 habe ich das erste Mal abgespült und wutentbrannt ausgeschaltet. Da ich jedoch gerade nichts Besseres zu tun hatte, habe ich einen markerschütternden Schrei losgelassen und masochistisch wie ich nun mal bin weiter geschaut. Es sollte eine Tortur Sondersgleichen werden. Jede Minute habe ich mit dem Ausschalter gerungen, mich in die andere Seite der Couch geschmissen und dabei auf den Kopf gestellt,  nur damit ich der Versuchung des frühzeitigen Abbrechens widerstehen konnte. Die letzten fünf Minuten waren diesbezüglich die schlimmsten, die ich jemals durchlaufen bin und lassen sich als Körperverletzung betrachten.

Was so unvorstellbar Kacke an dem Film ist wollt ihr wissen? Worte können dieses Scheusal kaum beschreiben, so viel steht fest.
Ich fange erstmal so an. Was ist die Zielgruppe des Films? Eindeutig Fahrradkuriere und sonst niemand! Zu dumm nur, dass keine Sau diese eingeschworene Gemeinschaft leiden kann. Autofahrer hassen sie, Fußgänger hassen sie, Polizisten hassen sie und ich, der sich bis jetzt einen Scheissdreck um die Leute geschert hat, hasst sie nun aus tiefster Seele. Nicht weiter verwunderlich also, dass der Streifen nur 20 Millionen Dollar eingespielt hat und mit seinen 35 Millionen Dollar Kosten ein Flop par excellence geworden ist. Alle Kuriere in diesem Film sind hirnamputierte Volldeppen, voller stupider Coolness oder Hippedi-YoYo-Witz. Wer bremst verliert, die Allercoolsten fahren mit nur einem Gang (*straight-edge, oldschool, yeah*so zu sagen) und tragen rießige Umhängeketten, als Schlösser mit sich, auf die selbst der Ghostrider neidisch wäre. Aber die Ober-Aller-Mega-Coolsten fahren immer gegen den Verkehr und haben den Spidey-New-York-Spinnensinn und können in die Zukunft schauen. 
Ihr glaubt mir nicht? Schaut euch den Film an und sagt mir dann was es ist, wenn Red Shirt (wie ist überhaupt der richtige Name? Ach ja… Wilee – ja, genau wie der Coyote) seine göttlichen Eingaben hat. Wenn er Entscheidungen fällen muss, welche Route er nehmen könnte und hier zwischen diversen Möglichkeiten wählt, die sich vor seinem geistigen Auge inkl. Navigationspfeil abspielen, bleibt dem Zuschauer das Lachen im Halse stecken und der peinlich berührte, abweichende Blick des Publikums wandert verständlicher Weise zum Ausschalter oder Notausgang. 
Und seit wann brauchen Fahrradkuriere ein GPS? Vorallem in New York City - eine Stadt, die wie ein Schachbrett strukturiert ist. Und wie kann es denn sein, dass das Nutzen einer Bremse oder die Gegenwart einer solchen gefährlicher ist, als komplett ohne rum zu brausen? Dies scheint die einzige Moral des Films zu sein, so oft wird auf dieser Bremsen-Geschichte rumgeritten. Zum Ende passiert, selten dämlich wie es sich gehört, natürlich ein Unfall, in dem (wer hätte es gedacht?) eine Bremse verwendet wird. Aaaaaaaaargh!

Wenn dies das Schlimmste wäre, hätte ich mich gefreut. Aber NEIN, Premium Flush gurgelt sich seinen Weg gen cineastischer Kloake auf beeindruckende Art und Weise entgegen. Das Storytelling ist peinlich, einfach nur beschämend. 90 Minuten dauert der Film und jedes Mal, wenn gerade so etwas wie Fahrt und Schwung aufkommt, streut der Film eine vollkommen deplazierte Rückblende ein, die jeglichen Drive rausnimmt und den Erzählfluss bremst. Dass das Pacing entsprechend schwerfällig und behäbig ist, sollte also nicht weiter verwunderlich sein. In diesen Rückblenden wird versucht so etwas wie eine Geschichte einzubauen, Emotionen zu erzeugen und eine Charakterzeichnung zu betreiben… *hahaha*
Die Geschichte ist so dämlich, dass es einen schüttelt (auffallend konstruiert – von Glaubwürdigkeit keine Spur), die Emotionen sind so oberflächlich und melodramatisch, dass man am Liebsten GZSZ einschalten würde und die Charakterzeichnung so peinlich, dass man Uwe Boll herbeisehnt.
Aber es soll noch schlimmer werden.
Die Schauspieler… *kotz* hier kann sich keiner über B-Movie-Niveau erheben. Aber einer setzt dem Film diesbezüglich noch die braune Kack-Krone auf. Der Bösewicht! Hier passt garnichts. Ich habe nicht die Nerven mich weiter darüber auszulassen, möchte aber eins noch dahingehend loswerden. Dieser Schauspieler sollte ohne Umwege direkt auf Lebenszeit zum Sci-Fi-Channel abgeschoben werden und sein erbärmliches Dasein dort fristen.
Premium Flush wäre nicht Premium Flush, wenn er sich nicht selbst noch einscheissen würde, obwohl er bereits am Boden liegt und auf dem letzten Loch pfeift. Die Dialoge…*aaargh* Wenn ich flüssiges Blei gehabt hätte, es hätte den Weg in meine Gehörgänge gefunden.
Allen sei geraten, harte oder scharfe Gegenstände nicht in Griffweite liegen zu haben und den Film generell  nur unter ärztlicher Aufsicht zu schauen.

Bild (4 P):
Billige CGI-Einstellungen sehen weicher aus oder besser gesagt ist es ein Leichtes den schlecht eingefügten Menschen, anhand seiner Unschärfe zu erkennen. Zwei, drei Fahrrad-Action-Aufnahmen in SD trüben den sehr guten Gesamteindruck ebenfalls. Vielen Zuschauern wird das Bild außerordentlich gut gefallen, da bin ich mir sicher, für meinen Geschmack wirkt es einfach zu sauber, zu plastik-haft und vermisst jegliches Film-Feeling – aber dies scheint nun der Stil der „neuen“ Filme zu sein.
Die Schärfe ist nahezu perfekt, die Farben kräftig, aber hin und wieder farbkorrigiert, der Schwarzwert sehr gut, der Kontrast optimal und es herrscht durchgehende Plastizität.

Sound (Engl. MA-Audio) (3 P):
Vielleicht gehe ich etwas hart mit der Scheibe um, da mich der Film an sich so angeödet und genervt hat, aber ich empfand den Sound, als sehr eintönig, spannungs- und einfallslos. Zwar gibt es einige Umgebungsgeräusche in Form von Gehupe und Wusch-Geräuschen, der vorbeifahrenden Fahrzeuge, auch die Präzision und Dialogwiedergabe stimmt, aber zu keiner Zeit besitzt der Mix ein Quäntchen Innovation, Druck oder Wow-Erlebnis. Der überaus peinlich-coole, hippe Soundtrack baut sich gut ins Geschehen ein, ohne allzu penetrant zu nerven.
Fazit: Einfallslos ohne den nötigen Druck. Solide, mehr nicht. Tadellose Dialogwiedergabe.

Extras (3 P):
Wen´s interessiert. Habe nicht geschaut, was auf der Disc vorhanden ist, daher wertfreie 3 Punkte.



0,5 von 5 - Story 
4,0 von 5 - Bild 
3,0 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras
46% Gesamtwertung

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Premium Flush - äääh... Premium Rush


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