Mittwoch, 10. Juli 2013

Fear And Loathing In Las Vegas (Director´s Cut) – US-Import – Criterion Collection (Blu Ray)



Fear And Loathing In Las Vegas (Director´s Cut) – US-Import ohne. dt. Ton – Criterion Collection (Blu Ray)

Region A Blu Ray - läuft nicht auf deutschen BD-Playern !!

Story/Film (5 P):
DER Drogentrip-Film. Die Mutter ALLER Drogentrip-Filme. Unschlagbar, oft kopiert, nie erreicht und auf ewige Zeiten ein Kult-Klassiker.
Wilde Kameraarbeit mit Zooms, extremen Close-Ups, Schräglage, wechselnde Beleuchtung und alle nur erdenklichen Farben und Muster, fantastischer Soundtrack, abgedrehte Kostüme, Masken und Effekte, kahlköpfiger Johnny Deep mit Dauergrimasse, dickbäuchiger, öfters zappelnder Benicio Del Toro, Kurzauftritte von diversen Stars und Sternchen, Dialoge zum Brüllen, auswendig Lernen und Zitieren mit absolutem Kultcharakter, blinkende Billboards, Las Vegas, verwüstete Hotelzimmer jenseits von Gut und Böse, Filmrisse, die Hangover armseelig dastehen lassen, Cabrios, Orangen, Affen, Reptilenzoo, Karussels, ein Motorradrennen, Gary Busy und Ahab.

Bild (4 P):
Criterion hat allem Anschein nach auf dasselbe Master zurückgegriffen, wie es Universal für sein Release auch getan hat. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass die Criterion Version von Terry Gilliam abgesegnet wurde und leicht besser ist, als die der „regulär“ erhältlichen Ausgabe. 
Seiner Zeit von mir bewertet und auch als gut (4 P) empfunden, muss ich nun (etwas später) eingestehen, dass die Universal Blu Ray vielleicht eher „aufgerundete 4 Punkte“ verdient und die Criterion Blu Ray knapp an den „aufgerundeten 4,5 Punkten“vorbeirauscht. Der qualitative Unterschied ist sichtbar, aber im Gesamten nicht allzu gravierend.
Die Verschmutzungen, die vorallem während der ersten Minuten bei Universal auftreten sind bei der Criterion VÖ nicht mehr vorhanden. Generell ist das Bild dahingehend sehr schön aufbereitet. Die Abfälle in der Qualität treten bei dieser Blu Ray Ausgabe zwar immer noch an denselben Stellen auf, sind allerdings etwas (!) schwächer ausgeprägt und fallen weniger stark ab. Edge Enhancement wurde auch hier in einem leichten und vollkommen vertretbaren Maße verwendet und die Farben sind auch bei der Criterion Ausgabe hin und wieder etwas rotstichig; vielleicht etwas orangestichig anstelle von rotstichig, aber seien wir mal ehrlich… wer´s nicht mag, den wird das eine, wie das andere leicht stören.

So viel zu den Unterschieden.
Das Bild der Criterion Blu Ray bietet neben o.g. Dingen eine meistens gute Schärfe und Detailzeichnung, ab und zu gibt es ungeschöntes Referenzmaterial zu Gesicht, die Farben sind kräftig und trotz des leichten Orangestiches schön differenziert, der Schwarzwert ist fast durchgehend sehr gut, nicht immer optimal (kann etwas Details fressen) und es herrscht ein natürliches Filmkorn. Effektshots und Kranaufnahmen können dezent bis auffallend in ihrer Gesamtqualität abfallen, sind allerdings nie von langer Dauer.
Fokusfehler treten nur sehr, sehr selten auf und sind somit kaum von Belang.

Sound (Engl. MA-Audio) (4 P):
Aufgerundete 4 Punkte.
Beim Sound macht die Criterion BD im Vergleich mit der Universal BD einen etwas besseren Eindruck, obwohl auch hier deutlich Platz nach oben gewesen wäre.
Criterion bietet einen 2.0 und einen 5.1 Mix an. Ich habe mich für den 5.1-Mix entschieden. Zunächst einmal fällt auf, dass der 5.1-Track von Criterion eine deutlich stabilere Dialogwiedergabe, als die Universal BD bietet; das ist viel wert. Jedoch erscheint dieser Track etwas frontlastiger, als die reguläre Ausgabe von Universal und erweckt ebenfalls den Eindruck etwas schwächer auf der Brust zu sein und spielt nicht so stark, so dynamisch und zum Teil raumfüllend auf, wie es der DTS-HD HR Sound tut. Jedoch ist dieser öfters leicht übers Ziel hinaus geschossen und die Balance war nicht immer gut ausgewogen. Dahingehend hat der Criterion Mix eindeutig die Nase vorn.

Im Gesamten bietet Fear And Loathing In Las Vegas nicht viele Surroundeffekte, dafür jedoch hin und wieder eine tolle Stereoseparation, stabile Dialolge, eine feine Musikwiedergabe, etwas begleitenden Bass und ist gut ausbalanciert.

Extras (5 P):
Wenn man Fan des Films ist, will man Extras haben. Und die bekommt man zu Genüge, dank Criterion! Wer bis hierhin noch dachte, dass es kaum einen Grund gäbe die teurere Luxus-Variante zu erwerben, wird spätestens bei der Anzahl und der Qualität der Extras seine Meinung ändern.

Es gibt drei (!) Audiokommentare. Einmal mit Terry Gilliam, einmal mit Johnny Depp, Benicio Del Toro and Produzentin Laila Nabulsi und einmal mit Author Hunter S. Thompson höchstpersönlich, sowie seiner Assistentin Anita Baymont. Das ist schon mal was!
Weiter geht’s mit einer 50-minütigen BBC Dokumentation aus dem Jahre 1978, die Hunter S. Thompson auf seinem Weg durch Hollywood begleitet. Hinzu kommen ca. 40 Minuten an Extras über Dr. Gonzo (in Realität Oscar Zeta Acosta), eine Art Gallery, diverse TV Spots, Storyboards, drei Deleted Scenes, Booklet, Production Designs, sowie weitere knappe 60 Minuten an Videofeatures über Hunter S. Thompson, Johnny Deeps Vorbereitungen auf den Film und seine Beziehung zu Thompson, sowie die Entstehung des Films.

Alle Extras liegen in HD (1080i und 1080p) vor!


5,0 von 5 - Story 
4,0 von 5 - Bild 
4,0 von 5 - Sound
5,0 von 5 - Extras

89% Gesamtwertung

Player:
Panasonic DMP-BD 605

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Fear And Loathing In Las Vegas  (Director´s Cut)  – Criterion Collection


2 Kommentare:

  1. Ich habe mir den Film erst gestern wieder ausgeliehen und angesehen, und ich stimme dir vollkommen zu, was die Story angeht. Selten kommt es vor, dass ich wieder einen in Höchstform laufenden Terry Gilliam-Film ansehen konnte, der einfach nur Spaß macht. Der Mann weiß das Bizarre in einem Kunstwerk zu schätzen und gezielt auszuschmücken. Beispielsweise hätte ich mir nur zu gern einen von ihm kreierten Harry Potter-Film angesehen. Einer der ganz Großen in der Kunstwüste Hollywood.

    Die nötige Portion Intelligenz, die heutzutage ihresgleichen sucht. Danke für deine Kritik! :)

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  2. Danke für die lobenden Worte.

    Harry Potter würde ich mir zwar wahrscheinlich selbst von Terry Gilliam nicht anschauen, dafür interessiert mich der ganze Kinder-Zauber-Quatsch einfach zu wenig, aber besser, als die bisherigen Teile wäre dieser aller Wahrscheinlichkeit nach auf jeden Fall.

    ...Kunstwüste Hollywood... der war gut!

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