Freitag, 15. November 2013

Man Of Steel (Blu Ray)




Story/Film (2 P):
Ich fange einfach mal mit dem Fazit an. Ob ich danach noch mehr schreibe weiss ich nicht, denn sonderlich viel Aufmerksamkeit hat dieser Streifen nun wirklich nicht verdient.

Ich werde die Neuinterpretation nicht mit den alten Filmen vergleichen, denn dafür sind sie zu verschieden. Die Machart ist bei Man Of Steel professioneller, die Effekte 100x besser und unfreiwillig und/oder bewusst witzig und kunterbunt-käsig ist er auch nicht.

Fazit: Größtenteils belangloses Effektkino – episch, pathetisch, trantütig und immer leicht modern verwackelt. Das Storytelling ist beschämend, es bremst den Film mit seinen unnötigen Rückblenden, in denen immer dasselbe passiert, aus und die Dialoge sind so inspirationslos, so dass alles zu einem „Blablabla…“ in den Gehörgängen verschmilzt und diese nicht in der Lage sind die grundlegendsten Gefühle zu vermitteln. Die Action, so unnötig sie die ersten 20 Minuten auch sein mag und so gestreckt sie auch ist, ist das Einzige was den Mann aus Stahl nicht wie Butter in der Sonne ranzig werden lässt.

Die Story ist zu besten Zeiten langweilig, die erste Stunde glänzt sie durch völlige Abwesenheit und besteht aus aneinander gereihten Szenen ohne sonderlich viel Gehalt oder Zusammenhalt. Danach reicht ein Bierdeckel aus, um sie für die Ewigkeit festzuhalten. Dass man es selbst bei einer Comicverfilmung wie Superman geschafft hat so einige Logikschwächen zu fabrizieren, die selbst in diesem „Universum“ auffallen, darf schon fast als Kunstwerk verstanden werden.
Schauspielerisch kann man sich fast kein Urteil erlauben. Die Darsteller geben sich alle Mühe (außer Russel Crowe), die Musik marschiert exzessiv mit und untermauert alles nochmals und besonders kräftig, aber die Dialoge sind so inhaltslos und zum Ende so lächerlich, dass der Kuss zwischen Superman und Lois gen Ende, deren Emotionen und alle Gefühle im Film den Zuschauer packen, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt.



Wie bereits im Fazit geschrieben (Oh man… jetzt hab ich ja doch mehr geschrieben) ist das gesamte Storytelling beschämed und bremst den Film in der ersten Hälfte gewaltig aus. Rückblenden, in denen Clark/Superman als Junge, als Jugendlicher oder junger Erwachsener irgendwelche Katastrophen verhindert, die aus dem Nichts auftauchen, nach denen man aber seine Atomuhr stellen könnte und kaum bis keine Relevanz haben, mögen oberflächlich zwar etwas Schwung ins flaue Dasein bringen, halten die „Story“ um Krypton & General Zod und dessen Alien-Nazi-Planeten-Dominations-Wunsch jedoch auf und bringen diese fast zum Erliegen, bis dann plötzlich…

 
"*Schnauf*... Scheiss Schoko-Diät! Die bringt´s irgendwie nicht. Scheisse... *schnauf* Jetzt krachen schon Hochhäuser ein, wenn ich zu kräftig auftrete..."

… ALLES in die Luft fliegt. Nach ca. 90 Minuten lässt der Film es endlich wieder krachen und rockt beinahe bis zum Ende durch. Auch wenn die Action gestreckt ist und man dies Man Of Steel auch noch vorwerfen könnte und der Endfight stellenweise stark an den dritten Matrixfilm erinnert, ist das das einzig wirklich Gelungene und fantastisch gut Inszenierte an dem Film. Die Zerstörungsorgien sind alles vernichtend, brachial, bombastisch und episch, wie sie nur episch seien können. Toll in Szene gesetzt, weniger chaotisch und verwackelt als erwartet explodiert, ballert, schlägt, schleudert, lasert, brennt und krawallt sich der Film durch Häuserschluchten und Wolkenkratzer, Kleinstädte und das angrenzende Weltall. Hier beweist der Film Gespür für Timing und sehr gutes Geschick das Gezeigte atemberaubend einzufangen (Amor Mokri/Kameramann von u.a. Lord Of War und Bad Boys II) ist zurück und zeigt was er drauf hat.

Der Rest taugt eher zum Schlafen und Wegschauen, bekommt 1,5 Pünktchen, die Action reisst´s rum und rettet den Film vorm Komplettverriss und sorgt für einen 0,5 Punkte-Bonus.

P.S. Des Weiteren muss gesagt werden, dass der Mann aus Stahl eigentlich kaum etwas mit der Figur Superman gemein hat, außer dem Kostüm und seiner Herkunft. Sein Verhalten ist alles andere als super. Die Opfer unter der Zivilbevölkerung und unter den Streitkräften, aufgrund der ausschweifenden Fights innerhalb der Großstädte, die "Superman" heraufbeschwört und auch keine Anstalten macht diese zu retten (außer einmal) müssen in die Tausende gehen.

P.P.S. War Bryan Singer´s Superman schon kein wirklich guter Film, ist dieser aber der Figur des Supermans treu geblieben und ist verglichen mit Man Of Steel dann doch wieder gut.

Bild (4 P):
Gutes Bild, basta. Oder ein sehr gutes mit entsprechenden Schwächen, so dass keine volle, noch nicht einmal eine sehr gute Wertung gegeben werden kann.

Das was in den folgenden Zeilen zum Teil bemängelt wird, mag zum Großteil gewollt seien und gehört zum visuellen Stil des Films, aber es sorgt für so manche unschöne Sache.
Ein deutlich überzeichneter Kontrast sorgt zwar für kräftige Farben, gleichzeitig aber auch für einen detailfressenden Schwarzwert, der ganze Bildbereiche schlucken kann und das Bild somit weniger plastisch wirkt, als es hätte seien können. Des Weiteren legt sich das dezente und gewollte Rauschen ab und zu wie ein leichter Schleier über Gesichter und drängt sich etwas in den Vordergrund – das geht negativ in die Wertung ein. Ein natürliches Rauschen gefällt mir, wenn es sich aber aufdrängt stört es meistens. 
Es mag an jenem Rauschen liegen, vielleicht aber auch nicht; in vier, fünf kurzen Einstellungen haben sich Schlieren gebildet und für Bewegungsunschärfen gesorgt. 

"Ich kann zwar nicht viel... aber glotzen kann ich wie ´ne Kröte auf Koks. Muahahaahha! Her mit dem Oscar..."


Ansonsten ist der Schärfegrad meistens auf einem sehr guten Niveau, kann aber durch so manchen, leichten Fokusfehler beeinträchtigt werden. Die Detailzeichnung ist gut, in Nahaufnahmen und Tageslichtsequenzen bombastisch, wird aber vom Rauschen öfters negativ beeinträchtigt.
Die Farben sind kräftig, durch Colorgrading jedoch nachbearbeitet und den jeweiligen Szenen stimmungsabhängig angepasst.

Sound (Engl. MA-Audio) (4,5 P):
Der Mix erinnert mich stark an den von World War Z.
Der 7.1-Mix von Man Of Steel ist vielleicht etwas abwechslungsreicher und schafft es bei seiner Lauflänge von kanpp 2,5 Stunden mehr signifikante Surroundeffekte einzubauen, aber auch Man Of Steel´s Zerstörungsorgien scheinen in Bezug auf Ihre Dynamik und Aggressivität etwas (!) gedrosselt zu seien.
Fazit: Sehr gut, aber nicht perfekt.




Extras (2,5 P):
Featurettes "Starke Charaktere, legendäre Rollen" (26 min.), "Super-Action" (26:min.), "Krypton wird verschlüsselt" (7 min.) und ein animierter Kurzfilm in HD (2 min.).


2,0 von 5 - Story   
4,0 von 5 - Bild 
4,5 von 5 - Sound
2,5 von 5 - Extras

67% Gesamtwertung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Man Of Steel (2D)


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