Donnerstag, 30. Oktober 2014

Under The Skin (Film)





Story/Film (0,5 P):
Ein Film so spannend wie Fernsehwerbung. 
Schauspielerische Leistungen so abwechslungsreich und aussagekräftig wie Ryan Gosling. 
Schnitte, Szenen und ein ordentliches und nachvollziehbares Pacing wie der Arthouse-Versuch eines 8-Jährigen Grundschülers. 
Eine Story so komplex und unterhaltsam wie die ersten Schreibversuche eines Arschlochkindes unliebsamer Nachbarn.
Wenn Under The Skin ein Butterbrot wäre, dann eins ohne Butter und ohne Aufschnitt, dafür aber von Vorvorgestern.
Wenn Under The Skin ein Auto wäre, dann ein Trabbi mit Flammen und Beschleunigungsstreifen.
Wenn Under The Skin eine Frau wäre, dann Angela Merkel in Dessous.

Solltest du also auf altes Brot, Ryan Gosling, Werbung, Möchtegern-Arthouse, Arschlochkinder, Trabbis und Angie in Dessous stehen, bist du hier wunderbar beraten und genau richtig. Dann sollten dir Scarlett Johansson´s Cellulitis-Hintern und erigierte Penisse verbauter Engländer auch nichts mehr ausmachen.

Worum der Film geht? Naja… wenn du die Beschreibung auf der Coverrückseite in der Videothek oder dem Geschäft deines Vertrauens liest, weisst du alles was nötig ist, um den Showdown zu erahnen oder den „großen“ Oh-Ah-Moment aus Kilometern kommen zu sehen, 80% Rest sind nur überflüssiger Ballast.
Wenn du die Beschreibung nicht liest, dann macht alles Null bis noch weniger Sinn und den großen Oh-Ah-Moment wirst du wahrscheinlich verschlafen haben oder dank komatöser Lethargie über dich ergehen lassen.

Viel Spaß beim Kotzen!

Montag, 27. Oktober 2014

Gastreview: The Toxic Avenger - UK-Import (Blu Ray)




Verfasst von Follower: a b

Story/Film (4P):
Ich fühle mich geehrt auf dem Blog des ehrenwerten Mr. Stone ein Gastreview zu einem eher bemerkenswerten Streifen der Trashgeschichte verfassen zu dürfen. Daher versuche ich dem bekannten Muster des Blogs treu zu bleiben und zumindest bei den technischen Aspekten die gleichen Kriterien anzuwenden. Was den filmischen Geschmack angeht, liegen wir oft zusammen, seltener eher nicht.

Toxie "richtig" zu bewerten ist nicht ganz leicht. Guter Trash ist für mich in erster Linie ein Film der technisch im Rahmen seiner Mittel gut umgesetzt ist seine Grenzen aber kennt und sich doch nicht ernst nimmt. Trash ist nicht wenn ein Trottel mit  seinen Freunden in den Wald geht und einen "Slasher" Film mit viel Ketchup und Hühnerleber dreht.

Zum Glück fällt Toxie in die erste Kategorie. Es fehlt eigentlich nichts was man in den 80ern erwarten würde: Giftmüll, Fitnessstudios, Aerobic, Schnauzbärte, gefräßige Polizisten, Overacting ohne Ende und natürlich nackte Tatsachen. All das wird von Lloyd Kaufman und Co. gekonnt durch den Kakao gezogen.
Der betriebene technische Aufwand ist hoch, so dass eben nicht der "Trottel im Wald" Film entstanden ist sondern ein richtiger Spielfilm. Gerade die Verwandlung von Melvin in Toxie ist verhältnismäßig aufwändig, andere Filme hätten das mit einem schlechten Schnitt erledigt. Auf die handgemachten Splattereffekte brauche ich ja wohl nicht tiefer einzugehen. Wir sind hier in den 80ern: herrlich.

Klar ist das Storytelling manchmal holprig und etwas unbeholfen aber auch das kann guten Trash ausmachen. Alles in allem wussten die Machter ziemlich genau was sie da tun und kreierten damit einen durch und durch unterhaltsamen Film. Ob der heute noch die jungen Generationen erreicht - keine Ahnung. Liebhaber des gepflegten Trashs werden den Film mögen.

Bild (2,5 – 4 P):
Auch hier ist die Frage, wie setzt man die Bewertungsskala bei einem solchen Film an?
Wenn man ehrlich ist hat die BluRay nicht mehr als gute DVD Qualität. Aber mein Gott, wer soll denn das Geld für eine aufwändige Restauration aufbringen?


Objektiv gesehen gibt´s den ganzen Film über ein sichtbares Rauschen, richtig gestochen scharf ist das Bild zusammengefasst nur ein paar Sekunden. Es haben sich auch einige Fokusfehler eingeschlichen.
Subjektiv siehe oben: woher soll´s kommen und eine Katastrophe ist´s auch nicht. Also je nachdem wo man die Skala ansetzt gibt man 2,5 Punkte wenn man beinhart eine BluRay bewertet oder 4 wenn man einfach nur an Toxie denkt. Besser haben wir den Film sicher noch nicht gesehen

Sound (Engl. LPCM 2.0 Stereo) (3,5 P):
Auch hier wurde wenn überhaupt nur das Nötigste getan. Was soll´s. Der 80er Rock-Pop Soundtrack tönt laut und klar aus den Boxen, die Dialoge sind immer gut verständlich. Surroundeffekte wird man nur erfahren wenn man vorher bewusstseinserweiternde Substanzen konsumiert.



Extras (4 P):
Ich behaupte jetzt einfach mal 4. Ich bin kein Extraliebhaber. Aber es sind einige Sachen drauf und ich hab´ ein paar angecheckt. Tromaville-Vergötterer dürften auf ihre Kosten kommen. Es sind trashige News aus Tromaville, ein Einblick in das ruhmreiche Leben von Toxie (Rundgang in seiner Villa, geführt von Toxie himself) usw.
Also wird die Trashkultur hier weitergeführt und die Mühe all diese Sachen zusammenzutragen ist aller Ehren wert. Allerdings sind die Extras nur in mieser VHS Qualität.

Player: Teufel IP7300
TV: Grundig VLE9474 42"


Donnerstag, 23. Oktober 2014

Full Metal Jacket (Blu Ray)



Das Review bezieht sich auf die 2007er VÖ mit schwarzem Cover und VC-1 Codec.

Story/Film (5 P):
Ich habe leider noch (!) nicht alle Kubrick Filme gesehen. Die, die ich jedoch sehen konnte, waren entweder mindestens gut, meistens jedoch eher großartige Meisterwerke. Full Metal Jacket zählt zweifelsfrei zu den Meisterwerken und ist weder aus der Filmgeschichte, noch aus dem Genre „Anti-Kriegsfilm“ wegzudenken. Genau wie 2001 einen wegweisenden Beitrag im Science Fiction Genre darstellt, Shining aus der Horrorsparte nicht mehr wegzudenken ist, A Clockwork Orange eine gesellschaftskritische Gewalt-Satire und bitterböser Abgesang auf die menschliche Natur  ist und Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb eine der witzigsten, komödiantischsten Satiren aller Zeiten darstellt, genau so großartig und einmalig ist Full Metal Jacket.

Seien es die fantastischen Bilder und Schnitte, die großartigen darstellerischen Leistungen (allen voran R. Lee Ermey als Drill Instructor), die einmaligen und garantiert unvergesslichen Dialoge, die authentische und alles verschlingende Atmosphäre oder die Herangehensweise an den Stoff und die Erzählweise… alles ist einfach eine bis zwei Klassen besser, als man es sonst zu Gesicht bekommt.
Ich könnte mich jetzt wahrscheinlich  noch stundenlang damit beschäftigten und herausarbeiten wieso alles so großartig und meisterhaft an diesem Film ist, werde mich aber kurz fassen und es einfach bei folgenden Zeilen belassen:



Anschauen, anschauen, anschauen!
Wer ihn nicht kennt, kennt das Genre nicht und sollte dies schleunigst nachholen!
Wer ihn kennt und Scheisse findet, kann entweder mit dem Genre nichts anfangen oder hat, und das ist wahrscheinlicher, absolut keine Ahnung!

Bild (4 P):
Leider sind viele Kubrick-Klassiker bei ihren Veröffentlichung nicht so gut weggekommen, was so manche Review im Netz angeht. Ein Problem wird seien, dass fast alle Kubrick-Filme kurz nach Erscheinen des Formates Blu Ray veröffentlicht wurden und das Medium zu diesem Zeitpunkt einfach nicht „perfekt“ beherrscht wurde, wie es heutzutage der Fall ist. Auch Full metal Jacket´s erste VÖ muss eher schlecht, als recht gewesen sein. Und so entschied sich Warner nach sehr kurzer Zeit eine „remastered Version“ mit schwarzem Cover und VC-1 Codec auf den Markt zu bringen; dies war Ende 2007 – diese „remastered Version“ wird hier rezensiert.

Auch bei dieser Blu Ray wird es den ein oder anderen geben, der sich mit der Bildqualität nicht anfreunden kann. Schließlich wirkt das Bild authentisch und weist eine gewisse Kornstruktur nicht von der Hand.
Das Filmkorn hat aus meiner Sicht aber nie (!) Überhand genommen, sondern sich immer sehr natürlich verhalten und verkam zu keiner Zeit zu irgendeinem (digitalen) Rauschen.
Generell muss erwähnt werden, dass das Bild bis auf ein paar ganz wenige und kurze Momente, keine qualitativen Abfälle aufwies. Zwar gab es auch keine nennenswerten Wow-Momente, in denen man die Bildqualität umarmen und applaudieren wollte, aber was soll´s?!?! Full Metal Jacket stellt eine dieser wirklich seltenen Blu Rays eines Filmes aus den 80ern da, die eine nahezu konstant gute Bildqualität besitzen, die sich nicht durch auffallende Qualitätsschwankungen auszeichnet.



Soll also heissen die Detailzeichnung und der Schärfegrad sind gelungen, Feindetails kommen zur Geltung, sind in Nahaufnahmen logischerweise stärker ausgebildet, Fokusfehler kommen praktisch keine vor, der Transfer ist sauber (Schmutzpartikel sind mir nur zwei, drei Mal für Sekundenbruchteile aufgefallen), die Farben sind wunderbar natürlich (etwas was ich in den letzten 10-15 Jahren schmerzlich vermisse) und der Schwarzwert ist gut aber nicht die Wucht. Auch die etwas dunkleren Aufnahmen bei Nacht oder spärlicher Beleuchtung wissen zu gefallen (FMJ spielt allerdings zu 90% während Tageslicht) und es herrscht eine generell sehr schöne Durchzeichnung. Außer der Tatsache, dass eine AVC-Codec-Kur und neuer 4K-Scan noch sichtbar Luft nach oben bieten, gibt es an dieser Veröffentlichung nichts auszusetzen!

Sound (Engl. LPCM) (4 P):
Aufgerundete 4 Punkte
Der 5.1-Mix weiss ebenfalls zu gefallen, kann allerdings aus heutiger Sicht nicht mit aktuellen Produktionen mithalten und schwächelt etwas an seinem Druck und seinem Klangspektrum. 



Nicht dass man mich falsch versteht. Der Sound ist im Grunde genommen gelungen und hat ja auch seine aufgerundeten vier Punkte verdient, aber es sind zu wenige Surroundeffekte vorhanden und so schön die musikalische Untermalung auch sein und stellenweise auch klingen mag, sie ist etwas (!) drucklos und entfaltet sich weniger gut, als vergleichbare Filme/Veröffentlichungen. 
Hin und wieder schleichen sich allerdings ein paar tolle Effekte ein, welche ebenfalls gekonnte Stereoseparationen aufweisen und in diesen Momenten darf sich auch der Bass dezent entfalten. Besonders die zweite Hälfte, wenn der Film sein Geschehen nach Vietnam verlegt, bietet ein paar schöne 5.1-Momente und spätestens wenn die M16 losrattert und ganze Häuserwände in Schutt legt, schleicht sich ein leichtes Grinsen auf das Gesicht des Zuschauers.

Die Dialogwiedergabe ist sehr gut verständlich und noch nie wurde man die ersten 45 Minuten so wunderbar unschön angeschrien!

Extras (2 P):
Trailer, eine 30-minütige Dokumentation zum Film und ein etwas verhackstückter Audiokommentar mit Adam Baldwin (Animal Mother), Vincent D'onofrio (Private Pyle), Lee Ermey (Gunnery Sergeant Hartman), und Screenwriter/Author Jay Cocks.


5,0 von 5 - Story   
4,0 von 5 - Bild 
4,0 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras

83% Gesamtwertung

74% technische Umsetzung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Full Metal Jacket (2007 VÖ)